Pflegeanleitung für Piercing`s

Der erfolgreiche Heilungsverlauf erfordert eine genaue Durchführung der Nachsorgemaßnahmen. Halten Sie sich bitte genauestens an die Nachsorgeregeln, um lange Freude an Ihrem Piercing zu haben.

Nach jedem Piercing kann es zu leichteren Blutungen kommen. Drücken Sie mit einem sauberen Tuch auf das Piercing bis die Blutung steht. Danach das Piercing wie unten beschrieben behandeln.
Nach jedem Piercing kann eine leichte Rötung und Schwellung vorkommmen. Diese Erscheinungen klingen nach kurzer Zeit ab. Behandeln Sie das Piercing mit kühlen Auflagen, im Mundbereich lutschen Sie Eiswürfel (kein Speiseeis).

Bis zur völligen Abheilung sollten alle Infektionsquellen gemieden werden d.h. auch der Kontakt mit fremden Körperausscheidungen (Speichel, Sperma etc.)

Ihr Piercing 3x täglich pflegen

Die Pflege kann durchaus unter der Dusche erfolgen. Achten Sie darauf, daß keine herkömmlichen Seifen, Duschgels, Deodorants etc. in die Wunde kommen. Kosmetika sind verboten.

Die folgenden Schritte 1 - 6 der Nachsorge führen Sie genau 3x täglich durch, aber bitte nicht öfter.

1. Bevor Sie das Piercing berühren, müssen sie sich jedesmal die Hände mit antiseptischer Seife waschen. Sie erhalten diese Seife in der Apotheke.

2. An den Wundrändern und am Schmuckstück bilden sich Krusten aus Lymphflüssigkeit und Blut. Besor-gen Sie sich eine desinfizierende Lösung (z.B. Octenisept) in der Apotheke und Q-Tips. Reinigen Sie mit Q-Tips, desinfizierender Lösung und desinfizierender Seife die Wundränder und das Schmuckstück.

3. Bewegen Sie das Schmuckstück einige Male im Stichkanal und reinigen wie oben beschrieben auch die Stellen des Schmuckstückes, die normalerweise vom Stichkanal bedeckt sind. Bei Piercings an der Zunge spülen Sie den Mund 3x täglich mit Hexarollösung (erhältlich in der Apotheke). Danach geben Sie einige Tropfen Wasserstoffperoxid 3% (erhältlich in der Apotheke) auf das Piercing. Erschrecken Sie nicht. Es schäumt etwas. Spülen Sie danach den Mund mit klarem Wasser. Danach ist die Pflege abgeschlossen.

4. Trocknen Sie die Piercingstelle mit einem sauberen Einmaltuch und tragen an den Wundrändern dünn etwas Piercingcreme oder Tyrosur (erhältlich in der Apotheke) auf.

5. Decken Sie das Piercing mit einem Wundpflaster oder einer Kompresse (Nabel) ab.

6. Bei einem Lippenpiercing müssen sie den äußeren Teil des Piercings wie ein normales Hautpiercing versorgen. Den inneren Schleimhautanteil wie beim Zungenpiercing.

Beachten Sie bei Piercings im Mundbereich (Zunge, Lippe)

Mundspülungen nach jedem Essen. Verzichten Sie in der Einheilungsphase auf Alkohol, Tabak und Milchprodukte. Meiden Sie sehr heiße Getränke, scharfe Speißen und säurehaltige Speißen (Obst).
Bei Schwellungen im Mund Eiswürfel lutschen. Eiswürfel aus Salbei und Kamillentee herstellen.
Keine feuchten Küsse, kein Oralsex in der Abheilungsphase ca 6 - 8 Wochen.
Beim Zungenpiercing kann die Selbstreinigung der Zunge am Gaumen beeinträchtigt sein. Säubern Sie daher Ihre Zunge mit einer weichen Zahnbürste regelmäßig. Nach der Einheilungsphase nehmen Sie bitte den Schmuck aus der Zunge und reinigen Sie den Stichkanal mit Hexoral und einem Q-Tip.

Tragen Sie niemals fetthaltige Salben auf Ihr Piercing auf.

Bei eimen Augenbrauenpiercing sollten sie keine Kontaktlinsen bis zur vollständigen Abheilung tragen.

Decken Sie den Schmuck beim Nabelpiercing mit einer Kompresse ab. Tragen Sie keine engen Kleidungsstücke und Gürtel.

Metall ist ein guter Kälteleiter. Schützen Sie besonders breitflächigen Piercingschmuck vor Kälteeinwirkung, da es sonst zu Erfrierungen kommen kann.

In der Abheilungsphase die je nach Piercing bis zu mehrere Monate dauern kann, dürfen Sie keine Manipulationen, wie z. B. Ketten anhängen vornehmen. Auch nach der Einheilungsphase kann jede Manipulati-on zu neuerlichen Entzündungserscheinungen führen.

Sollte es zu starken Schmerzen, extremen Schwellungen, Rötungen oder anderen Zeichen einer Infektion kommen, die trotz gewissenhafter Pflege nicht abklingen, melden Sie sich umgehend bei uns oder suchen Sie bitte einen Arzt auf.

1999 Dr. med. Peter Polyanszky