Technik

Der Vorgang der Tätowierung besteht grundsätzlich in einer Punktierung der Haut, wobei gleichzeitig mit dem Durchstechen ein Farbstoff in die Haut eingebracht wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Stich weder zu oberflächlich noch zu tief angebracht wird. Im ersten Fall würde der eingelagerte Farbstoff lediglich in die Zelllagen der Epidermis eingebracht werden. Dies hätte zur Folge, dass bei der fortwährenden Erneuerung dieser Hautschicht ein Abwachsen und eine Abstossung der Farbteilchen nach aussen gleichzeitig mit den Epidermiszelllagen erfolgen würde. Im zweiten Fall, wenn also der Stich zu tief in die Haut vorgenommen wird, kommt es durch die auftretenden Blutungen zu einem Auswaschen der Farben. Dauerhaft haltbar sind diejenigen Farbpigmente, die in der mittleren Hautschicht (Dermis) und zwar im Zelltyp der Fibroblasten eingelagert sind.

Die im Westen gebräuchlichste Methode ist das Arbeiten mit einer elektrischen Tätowiermaschine. Hier wird z. B. mit Hilfe zweier Spulen ein Feld erzeugt, das eine Anzahl feiner, an eine Stange gelöteter Nadeln schnell vor- und rückwärts bewegt. Eine weitere Tätowiermaschine arbeitet mit einem Elektromotor, der über einen ExzenteDie Geschwindigkeit ist abhängig von den einzelnen Tätowiermaschinen, der Technik und dem gewünschtem Effekt, z. B. Linien oder Schattierungen, liegt aber zwischen ca. 800 bis 3500 Bewegungen pro Minute. Die Tinte hält sich dank der Kapillarwirkung zwischen den Nadeln und wird durch die Schnelligkeit der Bewegung ähnlich leicht in die Haut gebracht, wie beim Zeichnen mit einem Stift auf Papier. Im Gegensatz zum Papier wird die Haut aber mit der einen Hand unter Spannung gehalten, die andere Hand bringt das Bild ein.

Neben dieser Technik des Tätowierens existieren noch viele weitere Möglichkeiten, dauerhafte Hautzeichnungen herzustellen. Zu nennen wäre hier beispielsweise das Einschneiden der Haut und ein Einreiben der Wunde mit Tinte, Asche oder sonstigen farbgebenden Stoffen, oder das Tätowieren mit Nadel und Faden, bei dem eine mit Faden umwickelte Nähnadel in Tinte getaucht und dann in die Haut gestochen wird. Zurück bleiben hierbei die typischen so genannten Knasttattoos – unter der Haut verlaufene Tintenkleckse formen die berühmten drei Punkte, Tränen, Namenszüge oder primitive Bildchen.